Alkohol in der Schwangerschaft: oft unterschätzt

Bier
Bier (Bild: PublicDomainPictures, Pixabay)

Das berühmte Glas Wein zum Essen, das eine Bier oder der eine Sekt zum Feiern. Selbst viele Gynäkologen „erlauben“ während der Schwangerschaft kleine Mengen an Alkohol.

Aber medizinisch erwiesen ist keineswegs, dass dies zu keinerlei Schädigung für das ungeborene Kind führt. Es gibt auch keinen Zeitpunkt während einer Schwangerschaft, an dem Alkohol weniger schädigend wirken würde wie als zu einem anderen Zeitpunkt.

Bei der Schädigung durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft kommt es dann zum FAS (Fetales Alkoholsyndrom), einer Schädigung des Kindes, die auch nach der Geburt zu Beeinträchtigungen in der späteren Entwicklung des Kindes führen.

Ich zitiere mal einige Stellen von Wikipedia zu diesem erschreckenden Thema: (Hervorhebungen sind von mir.)

Wird ein Embryo (bis zur 9. Schwangerschaftswoche) oder Fetus (ab der 9. Schwangerschaftswoche) während seiner Entwicklung Alkohol und Alkoholabbauprodukten ausgesetzt, so wird er nicht nur in seiner Entwicklung gehemmt, sondern erfährt in Abhängigkeit von Reifestadium, Alkoholmenge und individueller Disposition weitere körperliche und kognitive Entwicklungsschädigungen.
[…]
Die Ursache des FAS und der FAE ist immer und ausschließlich Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft. Alkohol gehört zu den potentiell toxisch wirkenden Stoffen, die die Plazentaschranke, die den Blutkreislauf der Mutter und jenen des Kindes trennt, durchdringen können, sodass das Ungeborene in kurzer Zeit über die Nabelschnur den gleichen Alkoholpegel erreicht wie seine Mutter. Der Abbau findet hauptsächlich über den Organismus der Mutter statt, Kinder entwickeln erst nach der Geburt einen eigenen leistungsfähigen Metabolismus. In Abhängigkeit von Reifestadium, Alkoholmenge und individueller Disposition wirkt sich so der Alkoholkonsum der Schwangeren irreversibel schädigend auf die körperlich-organische, kognitive und soziale Entwicklung des Ungeborenen aus.
[…]
Alkoholkonsum der Schwangeren kann im Prinzip alle Organe und Organsysteme des ungeborenen Kindes schädigen, wenngleich bei typischer Ausprägung des FAS einige Körperteile besonders betroffen sind. Die Diagnose des klassischen Syndroms stützt sich bei schwer betroffenen Kindern besonders auf äußere Merkmale. Dazu zählen: Minderwuchs, Untergewicht, Kleinköpfigkeit (Mikrozephalie), mangelhafte Muskelentwicklung, typische Gesichtsveränderungen, kognitive Entwicklungsverzögerung und Verhaltensstörung(en). Die Schweregrade alkoholbedingter Schädigungen beim Kind haben ebenso wie die individuelle qualitative und quantitative Ausprägung des mütterlichen Alkoholkonsums eine große Bandbreite, die im Einzelfall betrachtet und eingeschätzt werden muss.
[…]
Es muss zur Zeit davon ausgegangen werden, dass jeder Alkoholkonsum zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ein grundsätzliches Risiko für das Kind darstellt und keine Grenze benannt werden kann, unter der mit Sicherheit keine Schädigung des Kindes zu erwarten ist. Denn bislang konnte nicht sicher nachgewiesen werden, ob es eine tolerierbare, nichtschädigende Alkoholmenge gibt, und falls ja, wo sie qualitativ und quantitativ anzusiedeln ist. Neben Studien, die einen geringen Alkoholkonsum als nicht signifikant schädigend bewerten, gibt es Feststellungen, nach denen selbst bei nur einmaligem größerem Alkoholkonsum bereits Fehlgeburten auftraten. Die Zeitschrift Baby und Familie fasst zudem in der Ausgabe vom Juli 2007 aktuelle Studienergebnisse britischer Wissenschaftler zusammen. Das Forscherteam hatte eine Probandengruppe von Kindern beobachtet, deren Mütter während der Schwangerschaft ein knappes Glas Wein oder Bier pro Woche getrunken hatten. Sie kamen durch ihre Auswertung zu dem Ergebnis, dass selbst dieser gemeinhin als „geringe Mengen“ eingeschätzte Alkoholkonsum bei betroffenen Kindern häufiger zu Verhaltensstörungen führt als bei Kindern abstinent lebender Schwangerer. Allgemein entwickeln Mädchen im Vergleich zu Jungen seltener emotionale Störungen und Hyperaktivität. In der Studie wurde jedoch gerade bei Mädchen ein Anstieg von Auffälligkeiten um 37 % registriert.

Wer noch mehr Informationen zum Thema benötigt, sollte sich auch auf der Website Fetales Alkoholsyndrom (FAS) näher umschauen. Hier gibt es weitere wissenschaftliche Hintergrundinformationen und einen interessanten Verweis auf Max und Moritz

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Kommentare

4 Antworten zu „Alkohol in der Schwangerschaft: oft unterschätzt“

  1. […] Die Gefahren von Alkohol während der Schwangerschaft werden auch heute noch — auch von Ärzten — unterschätzt. […]

  2. […] Alkohol wird während der Schwangerschaft oft unterschätzt, über die tragischen Auswirkungen habe ich hier schon einmal geschrieben: Alkohol in der Schwangerschaft: oft unterschätzt. […]

  3. […] Deswegen gilt unter allen Umständen: Kein Alkohol während Schwangerschaft und Stillzeit, denn Alkohol wird in der Schwangerschaft: oft unterschätzt. […]

  4. […] Alkohol in der Schwangerschaft: oft unterschätzt […]

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